Wie funktioniert überhaupt der Antrieb bei einem Roller?
Die Motoren der Roller sind mit einem Automatikantrieb ausgestattet, wodurch der Roller sich sehr einfach Fahren lässt und dadurch besonders gut für Neulinge im motorisierten 2-Rad Bereich geeignet ist.
Der Automatikantrieb besteht aus folgenden Bauteilen:
- Variomatik, bestehend aus Variator, Gleitbuchse, Steigscheibe und Gewichten
- Riemenscheibe
- Keilriemen
- Getriebe, bestehend aus Primär-, Zwischen- und Radwelle
- Wandler, bestehend aus fester und beweglicher Hälfte
- Gegendruckfeder
- Kupplung
- Kupplungsglocke
Wir gehen in diesem Blog zuerst mal nur auf die Variomatik ein, da dieses Bauteil mit zu den ersten Tuningteilen gehört, die verbaut werden und hier viele Fragen entstehen.
Vorab kann man aber schon sagen, dass ein Antrieb nur dann sauber funktioniert, wenn alle aufgelisteten Komponenten des Antriebes sauber funktionieren und aufeinander abgestimmt sind.
Funktionsweise der Variomatik
Da ein Roller keine Gänge hat, funktioniert das „Verschalten“ über die Variomatik. Im Standgas liegt der Keilriemen unten auf der Gleitbuchse der Variomatik auf und läuft hinten im Wandler ganz außen. In diesem Zustand befindet sich der Antrieb in der kleinstmöglichen Übersetzung.
Die Gewichte in der Variomatik werden durch die Fliehkraft mit steigender Drehzahl immer weiter nach außen in der Laufbahn gedrückt, wodurch die Variomatik immer weiter Richtung Riemenscheibe gedrückt wird. Durch den immer kleiner werdenden Abstand zwischen Variomatik und Riemenscheibe wandert der Keilriemen immer weiter nach außen an der Variomatik und gleichzeitig immer weiter nach innen im Wandler, bis die maximale Übersetzung erreicht wird und der Motor anfängt auszudrehen.
Die Kunst bei der Variomatik ist es, die passenden Gewichte zu finden, um die bestmögliche Beschleunigung aus dem Motor zu kitzeln. Hier gibt es tatsächlich nur eine Grammzahl, die optimal funktioniert, diese unterscheidet sich jedoch von Roller zu Roller.
Sind die Gewichte zu leicht, dann wandern diese nicht schnell genug nach außen und der Motor überdreht. Sind die Gewichte jedoch zu schwer, dann wandern diese zu schnell nach außen und der Motor beschleunigt extrem träge.
Tuning-Variomatik
Die bekannten Tuninghersteller haben mittlerweile für fast alle verfügbaren Rollermodelle Tuningvarianten der Variomatik im Angebot, wodurch der An- und Durchzug verbessert wird.
Doch wodurch unterscheiden sich diese denn im Gegensatz zu der originalen Variomatik?
- Manche Hersteller nutzen eine extra Beschichtung, z.B. Keramik, um ein noch besseres Gripniveau aufzubauen und ein Rutschen des Keilriemens bei extrem getunten Motoren zu verhindern.
- Die Steigung der Laufbahn des Variators und der Rollen wird geändert um eine besseres Schaltverhalten zu erzeugen.
- Die Anzahl der Gewichte in der Variomatik oder der Durchmesser der Gewichte wird geändert.
- Der Durchmesser des Variators wird vergrößert, in der Tuning-Szene auch „Overrange“ genannt. Dies funktioniert aber nur in Kombination mit einem größeren Wandler und längerem Keilriemen.
Die Funktionsweise und Infos zu den anderen Bauteile des Automatikantriebs finden Sie in Kürze auf unserem Blog.