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Probleme beim Roller abstimmen? Wir helfen euch mit dieser Anleitung!

Vorwort
Damit ein Roller Motor gut funktioniert, muss dieser immer auf die Gegebenheiten eingestellt werden. Dies nennt man Abstimmen und ist nötig, sobald Ihr Veränderungen am Roller vornimmt. Zum Beispiel beim Einbau eines Sportluftfilters muss zwingend der Vergaser neu eingestellt werden, aber auch durch kältere Temperaturen im Winter kann der Motor zu mager laufen und muss fetter bedüst werden, da kältere Luft mehr Sauerstoff enthält, dies merkt man aber eher bei stark getunten Motoren.


Durch das Abstimmen könnt Ihr sicherstellen, dass der Motor keinen Schaden nimmt zum Beispiel durch Überdrehen oder das Abmagern des Luft-Benzingemisches. Des Weiteren kann nur ein abgestimmter Motor seine maximale Leistung entfalten und die verbauten Komponenten optimal nutzen.

Es gibt bei CVT angetriebenen Roller (Variomatikantrieb) zwei große Bereiche die man einstellen muss, dabei handelt es sich um den Vergaser und den gesamten CVT Antrieb.

Zuerst wird der Vergaser so eingestellt, dass dieser in jedem Lastbereich (Gasschieberstellung) das perfekte Luft-Benzingemisch hat. Wenn der Vergaser in einem der Bereiche zu Fett eingestellt ist, spricht man davon, dass das Luft-Benzingemisch einen zu hohen Anteil an Benzin hat, der Roller stottert meist und spuckt aus dem Auspuff unverbrannten Kraftstoff aus. Bei einer zu mageren Abstimmung ist es das Gegenteil, dort hat das Luft- Benzingemisch ein zu hoher Anteil an Luft, der Roller geht wahrscheinlich aus oder verschluckt sich öfters. Beides ist nicht förderlich für die Leistung und kann auch zu Motorschäden führen, deshalb sollte man bei der Vergasereinstellung immer mit Vorsicht an die Sache gehen und bei Zweifeln immer jemanden mit Erfahrung suchen, der einem unter die Arme greift.

Das Luft- Benzingemisch sollte nicht mit dem Benzin- Ölgemisch verwechselt werden, dieses hat mit der Abstimmung wenig zu tun. Im Normalfall regelt die ab Werk verbaute Ölpumpe das Benzin-Ölgemisch, sollte diese jedoch ausgebaut sein, dann muss man das Benzin selbst mit Öl mischen. Wir empfehlen je nach Setup ein Gemisch von 1:40 bis 1:50 mit vollsynthetischem Öl.

Im zweiten Schritt widmet man sich dem Variomatikantrieb. Bei diesem versucht man die einzelnen Komponenten des Antriebes so einzustellen, dass diese zusammen harmonieren und der Roller seine Drehzahl über das komplette Leistungsband gut hält. Wenn man beschleunigt, sollte der Roller bei einer Drehzahl einkuppeln, bei welcher er gut vom Fleck kommt und im weiteren Verlauf die Leistungsdrehzahl bis kurz vor seiner Endgeschwindigkeit halten.

Abstimmung

Zuerst darf der Roller natürlich keinen Wartungstau oder Defekte aufweisen, da sonst die Abstimmung umsonst wäre oder man daran verzweifelt, weil es nicht so klappt wie man möchte und immer wieder von vorne anfängt. Es sollte geprüft werden, dass der Roller keine Falschluft zieht, weil z.B. der Ansaugstutzen undicht ist oder ob der Luftfilter defekt ist. Dies merkt man an einen unrunden Motorlauf mit schwankender Drehzahl oder schlechter Gasannahme.

Dies gilt ebenso für den Antrieb, dort sollte der Keilriemen nicht porös oder schon einige tausend Kilometer runter haben. Die Laufbahn der Variomatikgewichte, sowie die Gewichte selbst, sollten in Takt und nicht verschließen sein. Die Riemenscheibe, Variomatik und Wandler sollten keine Riefen oder Einlaufspuren aufweisen und die Kupplung sollte keine abgenutzten oder verglasten Beläge haben.

Wenn das alles geprüft ist und die Bauteile alle in Ordnung sind, dann kann man mit dem Abstimmen anfangen. Das passende Werkzeug sollte natürlich vorhanden sein, welches man für die Arbeiten benötig und der Motor sollte immer auf Betriebstemperatur sein. Das wichtigste ist, dass man immer nur eine Sache ändert und dann testet, denn wenn man jetzt andere Gewichte verbaut und zusätzlich eine größere Hauptdüse im Vergaser montiert, kann man schlecht beurteilen, durch welche Veränderung der Roller nun schlechter oder besser läuft.

Vergaser

Zuerst stellen wir den Vergaser ein, da dieser die Drehzahl beeinflusst und wenn wir diesen nach dem Abstimmen des Antriebs nachjustieren, kann es passieren, dass der Antrieb neu abgestimmt werden muss.

Zündkerzenbild
Das Zündkerzenbild ist erst nach 2-3 Kilometer fahrt in dem Bereich welchen man einstellen möchte gut ablesbar, heißt wenn man den zum Beispiel den Teilastbereich einstellt, fährt man mit dem Roller ca. 2-3 Kilometer am Stück Halbgas und macht dann während der Fahrt die Zündung aus oder bremst direkt ab und geht vom Gas. Nun baut man die Zündkerze aus und schaut sich das Kerzenbild an.

Schwarz: zu fettes Gemisch

Rehbraun: perfektes Gemisch
Weiß: zu mageres Gemisch

Volllast
Zuerst wird der Volllastbereich (Vollgas) eingestellt. Wenn die Hauptdüse extrem falsch gewählt wurde, hat diese auch Einfluss auf allen anderen Bereichen der Vergaserabstimmung. Man fängt mit einer relativ großen Düse an, damit man Motorschäden durch eine zu magere Abstimmung verhindert. Sollte der Roller, wenn man Vollgas fährt stottern oder sogar aus dem Auspuff extrem viel unverbrannten Kraftstoff spuckt, weiß man, dass die Düse zu groß ist und düst in den kleinstmöglichen Schritten nach unten, meist 2-3 Nummern oder 5 Nummern je nach Vergaser. Bei einer zu kleine Hauptdüse nimmt der Roller kein Vollgas an oder geht aus. Sobald der Roller nicht mehr stottert und gut läuft kann man sich an dem Zündkerzenbild orientieren, welches Rehbraun seien sollte. Ist die Zündkerze nass und schwarz, ist die Einstellung immer noch zu fett und man verbaut die nächst kleinere Düse und schaut sich das Zündkerzenbild erneut an. Geht das Zündkerzenbild in das gräuliche oder gar ins weiße, dann ist die Abstimmung zu mager und man düst wieder hoch.

Teillast
Ist der Volllastbereich gut eingestellt, geht man an den Teillastbereich (Halbgas). Hier wird der Bereich anders als bei Volllast nicht über eine Düse, sondern über die Position der Nadel eingestellt. Man geht so vor, dass man eine Weile Halbgas fährt und je nach dem ob der Roller stottert, diese magerer hängt oder wenn er zum ausgehen droht oder zu viel Luft bekommt, fetter hängt. Läuft der Roller bei Teillastbereich gut, dann kann man sich wieder an dem Zündkerzenbild orientieren. Die Vergasernadel hat meist mehrere Einkerbungen, der Clip welcher die Nadel in der Position hält ist meist in der Mittleren Kerbe eingesteckt. Steckt man den Clip jetzt eine Position höher, sitzt die Nadel tiefer im Vergaser und verschließt mehr die Kanäle über die der Sprit zugeführt wird, heißt der Roller läuft magerer im Teillastbereich.

Montiert man den Clip in einer tieferen Kerbe, sitzt die Nadel höher und gibt beim Gas geben eher die Kanäle frei über die der Vergaser im Teillastbereich sein Sprit bekommt und der Motor läuft bei Halbgas fetter.

Luft / Gemisch- Standgasschraube
Zuletzt geht man an die Benzin-Luftgemisch-Schraube. Wenn man abrupt Gas gibt und der Roller sich verschluckt (zu mager) oder träge auf Drehzahl (zu fett) kommt, kann dies darüber justiert werden. Man stellt erstmal über die Standgasschraube die Drehzahl ein wenig höher ein. Jetzt kann über kleine Drehungen an der Luftgemisch-Schraube das Luftgemisch einstellen. Hier immer nur kleine Schritte wählen, ca. ¼ Umdrehungen sind ein guter Anhaltswert. Sitzt die Schraube Richtung Ansaugstutzen, ist es so, dass wenn man die schraube weiter rein dreht man sozusagen den Sprit abdreht und das Gemisch wird magerer, dreht man die Schraube raus, öffnet man die Spritzufuhr und das Gemisch wird fetter. Sitzt die Luftgemisch-Schraube Richtung Luftfilter ist es umgekehrt. Zuerst dreht man die Schraube ¼ Umdrehung in eine Richtung und gibt ein zwei Gasstöße und lässt die Drehzahl in die Standgasdrehzahl fallen und hört sich die Drehzahl an, ist diese nun etwas höher ist man auf dem richtigen Weg, ist Sie gefallen, muss man die Schraube in die andere Richtung drehen. Dies wiederholt man solange, bis die Drehzahl nicht mehr steigt. Nun muss man nur noch die Standgasschraube justieren, so wie es einem passt und man ist fertig. Es kann sein, dass die Standgasdrehzahl beim Einstellen immer höher wird und das Rad anfängt zu drehen, deshalb diese Arbeit im besten Fall auf dem Hauptständer machen und wenn die Drehzahl zu hochsteigt, diese mit der Standgasschraube runter regeln. Hat man keine passende Einstellung gefunden, kann es daran liegen, dass die Nebendüse zu groß oder zu klein ist, dann einfach eine größere oder kleiner Nebendüse wählen und erneut das Standgas über die Luftgemisch- Schraube einstellen. Danach die Standgasdrehzahl nur noch mit der Standgasschraube einstellen.

Natürlich kann das Thema Vergaser je nach Modell etc. noch viel komplexer werden, evtl. muss der Vergaser vorher noch enddrosselt werden oder ihr müsst verschieden Schieber, Nadeln, Düsenstöcke testen, da die verbauten einfach nicht gut laufen, aber alle bei uns angeboten Vergaser sollten mit der Anleitung gut einzustellen sein und Ihr solltet keine größeren Probleme damit haben.


Antrieb
Nun kommen wir zu Antrieb. Hier geht man Bauteil für Bauteil vor und probiert diesen so einzustellen, dass permanent die Leistungsdrehzahl gehalten wird.


Kupplung
Um die Kupplung einzustellen, sollte man erst einmal deutlich zu leichte Gewichte in die Variomatik einbauen, damit diese nicht das Anfahrverhalten verfälscht. Nun baut man die weichsten Kupplungsfedern ein die man hat bzw. wenn man eine einstellbare Kupplung hat, stellt man die Vorspannung auf die kleinste Stufe. Jetzt mit Vollgas aus dem Stand anfahren und sich merken wir er angefahren ist. Nun die Vorspannung erhöhen oder die nächst härteren Federn in die Kupplung einbauen und erneut mit Vollgas anfahren. Wenn der Roller jetzt besser zieht als am Anfang kommt ihr der perfekten Anfahrdrehzahl näher. Dies macht man so lange bis den Anzug nicht mehr besser wird oder einem der Anzug ausreicht.

Variomatik
Da ein Roller keine Gänge hat, funktioniert das „Verschalten“ über die Variomatik. Im Standgas liegt der Keilriemen unten auf der Gleitbuchse der Variomatik auf und läuft hinten im Wandler ganz außen. In diesem Zustand befindet sich der Antrieb in der kleinstmöglichen Übersetzung. Die Gewichte in der Variomatik werden durch die Fliehkraft mit steigender Drehzahl immer weiter nach außen in der Laufbahn gedrückt, wodurch die Variomatik immer weiter Richtung Riemenscheibe gedrückt wird. Durch den immer kleiner werdenden Abstand zwischen Variomatik und Riemenscheibe wandert der Keilriemen immer weiter nach außen an der Variomatik und gleichzeitig immer weiter nach innen im Wandler, bis die maximale Übersetzung erreicht wird und der Motor anfängt auszudrehen. Die Kunst bei der Variomatik ist es, die passenden Gewichte zu finden, um die bestmögliche Beschleunigung aus dem Motor zu kitzeln. Hier gibt es tatsächlich nur eine Grammzahl, die optimal funktioniert, diese unterscheidet sich jedoch von Roller zu Roller.
Mit den Gewichten wird die Drehzahl eingestellt, welche der Roller über sein komplettes Geschwindigkeitsband halten sollte. Desto schwerer die Gewichte sind umso weniger Drehzahl hat man, wenn man leichter geht, erhöht man die Drehzahl. Es ist nur ein Gerücht, dass man mit leichteren Gewichten mehr Anzug hat und mit schweren mehr Endgeschwindigkeit. Es gibt nur eine Satz Gewichte mit denen der Motor am besten funktioniert, denn der Roller hat nur eine Leistungsdrehzahl, bei welcher er optimal funktionieren kann.

Wenn man anfängt mit dem Abstimmen der Gewichte schaut man sich erstmal an, wie der Roller sich verhält. Man überprüft ob der Motor die Drehzahl konstant hält oder der Motor überdreht oder zu wenig Drehzahl hat. Wenn nach dem Einkuppeln die Drehzahl fallen sollte und der Roller einige Zeit braucht um wieder auf Drehzahl zu kommen, sind die Gewichte meist zu schwer und man verbaut leichtere. Man geht am besten immer in 0,2g bis 0,5g Schritten vor, damit man nicht die idealen Gewichte evtl. überspringt. Nun testet man dies erneut, sollte es besser sein, aber die Drehzahl fällt immer noch, geht man noch mal 0,5g leichter, bis das Loch in dem die Drehzahl fällt weg ist.

Ist es umgekehrt und der Roller fährt an und die Drehzahl geht direkt extrem hoch aber der Roller zieht nicht richtig durch, dann sind die Gewichte zu leicht und man geht solange in 0,2g bis 0,5g Schritten hoch bis der Roller nicht mehr überdreht. Man kann auch immer mal ein wenig weiter runter oder höher gehen mit den Gewichten um zu schauen ob es nochmal besser oder wieder schlechter wird. Beim Abstimmen vom Antrieb empfehlen wir die Verwendung eines Drehzahlmessers, da dort die aktuelle Drehzahl immer abgelesen werden kann und dadurch das Abstimmen deutlich vereinfacht wird.

Gegendruckfeder
Bei der Gegendruckfeder machen viele immer den Fehler, einfach härtere Federn zu verbauen. Die Gegendruckfeder sollte immer so weich wie möglich und nur so hart wie nötig gewählt werden, da man bei einer zu starken Feder einen Leistungsverlust hat. Wenn der Keilriemen beim Anfahren rutscht, macht man eine härtere Feder rein. Einen rutschenden Keilriemen erkennt man daran, dass die Drehzahl beim Anfahren steigt aber keine Leistung kommt und kurz darauf der Keilriemen doch greift und die Drehzahl sich wieder einpendelt und der Roller wieder zieht. Wenn die Gegendruckfeder gewechselt wird, kann es vorkommen, dass die Gewichte nochmals gewechselt werden müssen.

Bitte gib die Zahlenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  • Erst lesen, dann schrauben

    Eure Hinweise sollte jeder lesen bevor er am Roller schraubt. Sehr gut und verständlich erklärt.
    Jetzt fehlt nur noch der Knopf ,,Hinweise ausdrucken,, dann kann sich jeder die Seite in seiner Werkstatt
    hängen.

  • Super erklärt

    Eine Super Anleitung. Insbesondere für Anfänger sehr verständlich und genau erklärt. Vielen Dank.

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